Jetzt wird’s kompliziert: Verbraucher sollen Verpackungsmüll nach Herstellern sortieren

So einfach wird es künftig nicht mehr sein.

So einfach wird es künftig nicht mehr sein.

Köln (hw) – Die Umweltminister der Länder verfeinern künftig die Strategie in der Abfallpolitik. Einstimmig beschlossen sie auf einer Tagung in Abstimmung mit den Verwerten, allen voran dem Branchenriesen „Duales System Deutschland“ (grüner Punkt), dass „die Verbraucher künftig stärker mitarbeiten müssen“, so ein Sprecher des hessischen Umweltministeriums. Konkret sehen die Pläne vor, den Verpackungsmüll nach Herstellern getrennt zu sammeln. „Das verlangt schon ein wenig Sorgfalt und das werden wir mit Stichproben streng kontrollieren, Verstöße können mit Ordnungsgeldern geahndet werden“, so ein Vorstandsmitglied eines Entsorgungsbetriebes. Der Verpackungsmüll muss nach Herstellern getrennt in Tüten verfüllt und mit Etiketten, die mit Herstellerdaten beschriftet werden müssen, versehen werden. „Sind Sie sich unsicher oder wissen nicht, welchem Hersteller die Verpackung zuzuordnen ist, teilen Sie uns das ebenfalls auf dem Etikett mit und kleben einfach den Barcode der Verpackung daneben“, heißt es in einem Infoblatt. „Das Ziel ist, verlässliche statistische Werte zu erhalten, aber auch den Bürgern klarzumachen, dass sie Verantwortung übernehmen müssen“, stellte die ebenfalls mit beratender Stimme teilnehmende Bundesumweltministerin Barbara Hendricks zum Abschluss auf der Pressekonferenz klar. Die Länder wollen die neue Regelung einheitlich voraussichtlich zum 1.10.  einführen.

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Bayern: Ab Montag Demonstrationen für Hochsprache – BABÜFHO

Horst Seehofer bei der Bekanntgabe der Montagsdemos. Auch die Bundeskanzlerin zeigte sich begeistert.

Horst Seehofer bei der Bekanntgabe der Montagsdemos. Auch die Bundeskanzlerin zeigte sich begeistert.

München (hw) – Ein unter anderem von der CSU ins Leben gerufenes Aktionsbündnis will künftig jeden Montag für die flächendeckende Verbreitung von Hochdeutsch im Freistaat eintreten. Dem „Bayerischen Bündnis für Hochsprache“ (BABÜFHO) gehören außerdem noch der bayerische Philologenverband, die katholische Kirche und der Landesverband der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft an. „Das Bündnis unterstützt den Vorstoß des Ministerpräsidenten und setzt sich für eine rasche Umsetzung dieser Pläne ein“, so ein Sprecher der Initiative. Offenbar stören sich inzwischen immer mehr an der Vorherrschaft der regionalen Mundarten. „Wir können uns doch kaum untereinander verständigen. Wenn ein Niederbayer mit einem Franken grundlegende Vereinbarungen bei einem Geschäftsabschluss treffen will, ist dies aufgrund der Sprachbarriere kaum möglich. Dass es so etwas noch gibt, ist in Zeiten der Globalisierung eigentlich undenkbar. Uns ist es wichtig, dass überall in inserem Land, auch und vor allem in den Familien, Hochdeutsch gesprochen wird. Deshalb engagiere ich mich hier“, teilte uns ein Vorstandsmitglied des Bündnisses mit. In München werden etwas 10.000 Teilnehmer erwartet. Aber auch in anderen Städten des Freistaates rechnet man mit einer großen Beteiligung.

 

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EU: Zustellnummer statt Postleitzahl – EU-weite Regelung kommt

Stets um Europas Wohl bemüht: EU-Kommissionspräsident Juncker

Brüssel (hw) – Nun bekommen die EU-Länder endlich auch einheitliche, personifizierbare „Postleitzahlen“. So sieht es ein Beschluss der EU-Kommission vor. Ab 2019 wird es für EU-Bürger und juristische Personen nur noch eine persönliche Zustellnummer geben, die für alle Bürger der EU-Staaten von Geburt an gilt. Die offizielle Einführung erfolgt zum 1.1.2019, durch eine Übergangsregelung dürfen Privatpersonen die alten Postleitzahlen noch bis zum 31. Dezmber 2019 nutzen. Juristische Personen haben schon ab 2019 die Verpflichtung, die neuen Nummern einzuführen. Für Privatpersonen wird es einen 127-stelligen Zustellcode geben (juristische Personen erhalten einen 231-stelligen Code), der – vorerst optional – kostenpflichtig auch als Barcode beantragt werden kann. Ab 2020 wird es dann nur noch den kostenpflichtigen Barcode geben. Dies bestätigte auch Innenminister Seehofer (CSU): „Das wird für alle einfacher und letztlich auch kostengünstiger für die Bürger. Wir hoffen, den Barcode schon für 500 Euro zur Verfügung stellen zu können. Langfristig werden die Bürger aber von Steuerentlastungen profitieren können.“ Im Falle einems Umzugs wird es aber weitaus günstiger: Jeder weiter Barcode kostet dann nur etwa 250 Euro. Einen Vorteil hat die neue Regelung auf jeden Fall: Name und Anschrift sind bereits im Code enthalten.

 

Bild Barcode:          European People’s Party       This file is licensed under the Creative Commons Attribution 2.0 Generic license.

BVB: Klopp holt Magath als Konditionstrainer

Wird wohl künftig wieder auf den Trainingsanzug zurückgreifen: Felix Magath

Wird wohl künftig wieder auf den Trainingsanzug zurückgreifen: Felix Magath

Dortmund (hw) – Das blamable 2:2 gegen Paderborn hatte es nach Aussagen der BVB-Verantwortlichen schon bestätigt: Borussia Dortmund hat ein Konditionsproblem. Nun auch noch die Niederlage gegen die Frankfurter Eintracht. Zeit zum Handeln. Die Einbrüche, die die Borussen in der zweiten Halbzeit ereilen, sind nach Ansicht von Trainer Jürgen Klopp wohl „auch auf einige Stellschrauben in den Grundlagen zurückzuführen, die sicher noch gedreht werden können“. Klopp, stets bekannt für seine selbstkritische Haltung, schlug denn auch gleich eine personelle Aufstockung im Bereich der sportlichen Leitung vor. „Mir geht es immer ums Ganze, deshalb war es für mich keine Frage, dass wir uns erweitern müssen. Deshalb bat ich Michael Zorc und Hans-Joachim Watzke darum, etwas zu tun. Und selbstverständlich ist da ein Mann wie Felix sicher die optimale Wahl. Ich freue mich sehr, dass wir da alle am selben Strang ziehen“, so Klopp am Abend auf einer Pressekonferenz. Und es dauerte wohl nicht lange, bis die Verantwortlichen Kontakt zu Felix Magath aufnahmen und auch schon bald Vollzug vermelden konnten. „Felix hat nach einer kurzen Unterhaltung sofort zugesagt. Ihm unterliegt ab sofort die physische Vorbereitung unserer Spieler. Zudem wird er die Kaderplanung künftig gemeinsam mit Michael Zorc übernehmen“, bestätigte Geschäftsführer Watzke. Dies könnte zwar auf der einen Seite teuer für den BVB werden – schließlich gilt Magath als Freund der großzügigen Einkaufspolitik. Und auch sein Vertrag wurde im Branchenvergleich eher sehr langfristig – bis 2021 – abgeschlossen. Andererseits könnte, auch im Paket mit der Götze-Aushilfe, der entscheidende Schalter zum Erreichen der großen Ziele umgelegt worden sein.

 

 

Bild:  Dierk Andresen     This file is licensed under the Creative Commons Attribution-Share Alike 3.0 Unported license.

Bundesregierung plant Gehweg-Maut

Will Wirtschaft und Soziales unter einen Hut bringen: Sigmar Gabriel

Macht sich für Gehweg-Maut stark: Bundeswirtschaftsminister Gabriel

Berlin (hw) – Nun will auch die SPD einen Vorschlag zur Maut einbringen. Parteichef Sigmar Gabriel kämpfte unermüdlich um die von Insidern schon seit Längerem propagierte „Gehweg-Maut“. Nun, da sich der Bundestag mit dem Maut-Konzept von Vekehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) beschäftigt, scheint die Zeit auch reif für Gabriels Pläne. Diese Regelung sieht vor, dass Kinder, die bis zum Alter von 10 Jahren mit ihren Verkehrsmitteln den Gehweg benutzen dürfen, die „Wichtel-Vignette“ gut sichtbar an ihrem Bobby Car, Roller, Drei-, oder Fahrrad zu führen haben. Die Eltern müssen dafür eine Gebühr von jährlich 80,- € entrichten. Für einmalige Fahrten werden an jeder (!) Ampel Automaten zu finden sein, an denen Einzel- und Mehrfach-Vignetten erhältlich sind. Überwacht werden soll das Einhalten dieser Bestimmung durch die kommunalen Ordnungsbehörden und die Polizei. Offensichtlich aufgeschreckt durch die letzten Unfallstatistiken und Studien einerseits und gezwungen zur Refinanzierung künftiger Regierungsgeschenke an Besserverdienende andererseits, wird dies sowohl von CDU und SPD aber nur als Vorstufe für eine allgemeine Fahrrad-Maut gesehen.

Gabriel: Andrzej Barabasz (Chepry)  This file is licensed under the Creative Commons Attribution-Share Alike 3.0 Unported license.

Kasseler Weihnachtsmarkt findet auf dem Flughafen Calden statt

Kassel freut sich auf den Weihnachtsmarkt  am Flughafen Calden

Kassel freut sich auf den Weihnachtsmarkt am Flughafen Calden

Kassel (hw) – Die gute Nachricht zuerst: In diesem Jahr kann der Weihnachtsmarkt wieder pünktlich am 24. November beginnen. Jedoch müssen sich die Nordhessen erneut auf eine neue „Location“ einstellen. Aufgrund des zu erwartenden riesigen Besucherandrangs steht in der Stadt Kassel nicht genügend Parkraum zur Verfügung. „Das ist eine schwierige Situation, das wissen wir“, heißt es von Seiten des Veranstalters Kassel Marketing. „Aber aufgrund der unzähligen Besuchergruppen mit Reisebussen sehen wir uns nicht in der Lage, in der Stadt genügend Parkplätze zur Verfügung zu stellen. Wir sind aber froh, mehr als einen Ersatz für die Kasseler Innenstadt gefunden zu haben.“ Oberbürgermeister Bertram Hilgen persönlich hatte bei einem seiner zahlreichen Ausflüge zum Kasseler Flughafen die zündende Idee: „Warum eigentlich nicht Calden?“ Und in der Tat ist der Flughafen eine gute Wahl. Da der Kasseler Airport „auch in diesem Sommer stets an der Kapazitätsgrenze arbeitete und demzufolge das Programm im Winter zurückgefahren werden muss“, so Hilgen, stünden dort zur Weihnachtszeit genügend Ressourcen zur Verfügung. „Wir finden dort eine hervorragende Infrastruktur vor, die für die Durchführung unseres Weihnachtsmarkts geradezu ideal ist. Auch Ralf Schustereder (Geschäftsführer der Flughafen GmbH, die Red.) zeigte sich spontan begeistert von der Idee.“ Nun wird es also „bis weit in den Januar hinein“ (Pressemitteilung von Kassel Marketing) ein buntes und „pickepackevolles Programm“ für den Weihnachtsmarkt geben. Geplant ist nicht nur eine Wiederauflage des beliebten „Erlebnis-Winterdienst-Tages“, sondern auch erneut das spektakuläre Public-Viewing mit Live-Schaltungen zu den Weihnachtsmärkten in aller Welt. Die besondere Attraktion wird ein echtes Flugzeug sein, dass von den Besuchern sogar besichtigt werden darf. Dafür konnte eigens die „Haus-Fluggesellschaft“ des Kasseler Flughafens gewonnen werden. Germania wird ein Original-Flugzeug der Flotte zur Verfügung stellen und dort auch regelmäßige Führungen anbieten. Kassel und Nordhessen können sich also auf einen „Weihnachtsmarkt der besonderen Art“ freuen, wie der Oberbürgermeister zum Ende des Pressegesprächs freudig mitteilte.

 

 

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Tatort: ARD plant regelmäßigen „Brennpunkt“

Künftig mit Live_Ticker: ARD-Tatort

Künftig mit Live-Ticker: Der ARD-Tatort

Köln (hw) – Der Tatort ist den Deutschen wichtiger als vieles andere. Dem trägt man nun auch in der aktuellen Berichterstattung Rechnung. Künftig wird jeden Sonntag im ersten Programm der ARD sowie auf allen „Dritten“ und eins plus eine aktuelle „Brennpunkt“-Sendung mit dem Thema „Wie fanden Sie den Tatort heute?“ ins Programm genommen. Ausschlaggebend für diesen Entschluss war nach Auskunft von WDR-Intendant Tom Buhrow „die hohe Aufmerksamkeit, die unserem Flaggschiff entgegengebracht wird, die zuletzt aber fast ausschließlich die Print- und online-Medien für sich zu nutzen wussten. Dieses Feld können wir – bei allem Respekt – nicht mehr allein unseren Mitbewerbern überlassen“. In der Tat gibt es in der Bundesrepublik seit geraumer Zeit kaum ein Medium, dass nicht die „Tatort-Frage“ stellt. In nahezu allen deutschen Zeitungen ist der Tatort von Freitag bis Montag Thema Nr. 1. Die ARD wird sich allerdings vorerst auf den Sonntag beschränken und mit dem „Brennpunkt“ direkt im Anschluss an den Tatort um 21.45 Uhr auf Sendung gehen. Man schließt aber nicht aus, „in Zukunft  auch in die Vorberichterstattung mit diversen Formaten noch intensiver einzusteigen“, so ein ARD-Sprecher. Schon während der Tatort-Ausstrahlung wird es einen live-Ticker mit den ersten Kritiker- und Zuschauer-Reaktionen geben. „Ich denke, wir müssen in der Berichterstattung Prioritäten setzen und Wichtiges von Unwichtigem unterscheiden. Und das tun wir hiermit“, so das Fazit Buhrows auf der Pressekonferenz.

 

 

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Bundesliga: DFL beschließt Punktabzug bei vorzeitigem Trainerwechsel

Gibt es auf den Trainerbänken künftig weniger Wechsel?

Gibt es auf den Trainerbänken künftig weniger Wechsel?

Frankfurt (hw) – Die Deutsche Fußball Liga (DFL) hat auf einer außerordentlichen Tagung am Wochenende beschlossen, dass vorzeitige Entlassungen im Bereich der sportlichen Leitung (also auch der Manager) mit Beginn der Rückrunde der Saison 2014/15 mit Punktabzügen sanktioniert werden. Damit reagiert der Verband wohl auf entsprechende Forderungen des Bundes Deutscher Fußball-Lehrer (BDFL). Diesen Einfluss versuchte DFL-Präsident Reinhard Rauball allerdings zu relativieren: „Selbstverständlich nehmen wir Anregungen anderer Verbände grundsätzlich ernst, so auch die des BDFL. Für unseren Entschluss waren allerdings Aspekte der Lizenzerteilung ausschlaggebend. Denn durch die vorzeitigen Kündigungen ändern sich durch die fortlaufenden Gehaltszahlungen bzw. die zu leistenden Abfindungen die Grundlagen, die bei der Lizenzierung gültig waren. Insgesamt müssen wir aber auch das sportliche Führungspersonal besser schützen.“ Betroffen von dieser Regelung sind die erste und zweite Liga. Vorgesehen ist eine Staffelung innerhalb einer Spielzeit. Beim ersten Wechsel sind drei Punkte Abzug vorgesehen, ab dem zweiten je fünf. Zudem muss die Einhaltung der Lizenzbedingungen nachgewiesen werden. BDFL-Präsident Lutz Hangartner zeigte sich hochzufrieden: „Ein wichtiger Schritt zur Anerkennung der hervorragenden Arbeit unserer Fußball-Lehrer.“

 

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Große Koalition: CDU und SPD wollen Parteispenden abschaffen

Will mehr Unabhängigkeit für politische Parteien: Bundesjustizminister Heiko Mass

Will mehr Unabhängigkeit für politische Parteien: Bundesjustizminister Heiko Maas

Berlin (hw) – Nach Organisationen wie attac sollen nach Plänen der Bundesregierung künftig auch politische Parteien ihre besondere Förderungswürdigkeit verlieren und werden in Zukunft herbe finanzielle Einbußen hinnehmen müssen. Wie heute bekannt wurde, bahnen sich einschneidende Änderungen in der Parteienfinanzierung an. Einmütig erklärten Bundesjustizminister Heiko Maas (SPD) und Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU), dass sie eine grundlegende Änderung des Parteiengesetzes planen. Eine entsprechende Gesetzesvorlage sei bereits fertiggestellt und solle bereits im November in erster Lesung im Bundestag eingebracht werden. „Es muss endlich Schluss sein mit dieser Form der Einflussnahme der Wirtschaft in politische Entscheidungen. Das ist auch ein Schritt zur Unabhängigkeit der politischen Kräfte in der Bundesrepublik, zudem scheint ohnehin eine besondere Förderungswürdigkeit nicht gegeben“, erklärte Maas die Beweggründe. Aus den Parteizentralen gab es bisher keine Stellungnahmen. Jedoch ist davon auszugehen, dass die Pläne der Bundesregierung dort nicht nur auf Zustimmung stoßen werden. Innenminister de Maizière appellierte an die Gestaltungskraft der Parteimitglieder: „Wir haben so viele kreative Kräfte in unseren Parteien. Da sollte es doch mit dem Teufel zugehen, wenn da nicht pfiffige Ideen entstehen, um neue Einnahmequellen zu erschließen.“ Zudem mahnte er „unternehmerisches Denken und das Überwinden von Denkverboten“ an. Beispielsweise könnten ja zur Förderung der Sicherheit sensible Daten der Parteien an die Geheimdienste weiterverkauft werden. Dies würde schließlich auch noch dazu beitragen, dem BND und dem Verfassungsschutz immense Kosten zu ersparen, die durch konservative Überwachungsarbeit entstünden.

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Bayern München: Willi Lemke kommt für Sammer

Willi Lemke bei der Vorstellung seines Konzepts für Bayern

Willi Lemke bei der Vorstellung seines Konzepts für Bayern

München/Bremen (hw) – Nun ist das Rätsel um das vorzeitige Ausscheiden des Aufsichtsratsvorsitzenden von Werder Bremen gelöst. Wie am Abend bekannt wurde tritt Willi Lemke beim deutschen Rekordmeister mit sofortiger Wirkung die Nachfolge von Sportvorstand Matthias Sammer an. „Uli (Hoeneß, die Red.) hat mich am Montag angerufen und um sofortige Hilfe gebeten. Und einen alten Freund und Weggefährten kann ich nun mal nicht im Stich lassen“, teilte Lemke am Abend mit. Schon seit Längerem kursierten Gerüchte um eine baldige Ablösung des glücklosen Sachsen. Gleichwohl ist es eine Überraschung, dass sich mit Willi Lemke wiederum ein kritischer Geist wie Lemke sich diesem bislang wenig klar umrissenen Aufgabenfeld stellt, zumal er den Bayern bislang auch eher distanziert gegenüberstand. Einzig die „echte Männerfreundschaft“, wie Hoeneß sein Verhältnis zum Werder-Urgestein stets gerne umschrieb, kann wohl diese Personalie erklären. „Meine erste Aufgabe wird sein, Ruhe in den Klub, die Mannschaft und das Umfeld zu bringen. Ich freue mich sehr, mich noch mal einer neue beruflichen Herausforderung zu stellen. Andy Herzog wird mir da sicher eine große Hilfe sein, da er Bayern und Werder kennt“, erläuterte Lemke. Der österreichische Ex-Nationalspieler wird als Berater ebenso wie sein Bremer Ziehvater bis 2020 an der Säbener Straße bleiben. Auch aus der Mannschaft des deutschen Meisters waren ausschließlich positive Reaktionen zu vernehmen. Kapitän Philipp Lahm: „Eine gute Entscheidung, auch wenn wir mit Matthias sehr gut zusammengearbeitet haben. Wir werden sicher von der Erfahrung unseres neuen Sportvorstands profitieren.“

 

 

Bild:    Heinrich-Böll-Stiftung                          This file is licensed under the Creative Commons Attribution-Share Alike 2.0 Generic license.