München: Business-Class für Busse und Bahnen – Aus für 2. Stammstrecke

Hier im ersten (Probe-) Einsatz: Der neue VIP-Bereich.

Hier im ersten (Probe-) Einsatz: Der neue VIP-Bereich.

München (hw) – Der Trend in öffentlichen Verkehrsmitteln geht wohl immer mehr Richtung Luxus, Entertainment, Business. Kaum hat die Deutsche Bahn bekanntgegeben, dass sie künftig mehr Unterhaltung bieten wird, verkünden MVG, MVV und DB Regio in München ihre Pläne für eine Business-Class und VIP-Zonen in öffentlichen Verkehrsmitteln. „Das Streckennetz ist ohnehin überlastet. Wir kommen einfach nicht hinterher. Und wir können die ständigen Verspätungen trotz aller Bemühungen nicht mehr vermitteln. Deshalb haben wir uns für mehr Qualität statt Quantität entschieden“, teilte ein Sprecher der Verkehrsbetriebe auf einer eigens einberufenen Pressekonferenz mit.

Was das genau heißt, wird vielen Bürgern in München und dem Umland sicher gar nicht gefallen. Zahlreiche Linien werden ganz gestrichen, viele stark ausgedünnt. „Wir müssen uns mehr auf unser Kernklientel konzentrieren. Und das sind nicht zuletzt die Leistungsträger, die den ganzen öffentlichen Nahverkehr fast allein finanzieren, ohne dass sie bisher davon profitieren konnten“, erläuterte der Sprecher weiter.

Auch die Münchner S-Bahn fährt bald mit Business-Class.

Auch die Münchner S-Bahn fährt bald mit Business-Class.

Auf den verbleibenden Strecken werden künftig Fahrzeuge verkehren, die mit Business-Class und „VIP-Zonen“ ausgestattet sind. Die VIP-Zonen können große (wenn sie es sich leisten können, auch kleine) Unternehmen und Institutionen jahresweise buchen. Hier wird es neben komfortablen Sitzgruppen mit technisch „State of the Art“ eingerichteten Arbeitsbereichen auch ein gastronomisches Angebot der Oberklasse geben. Zwischen den Zeilen wurde damit auch das Aus für die zweite Stammstrecke verkündet. Damit endet ein jahrelanges, zähes Ringen um den weiteren Ausbau des Verkehrsnetzes. „Ich denke, wir haben hier eine win-win-win-Situation geschaffen: weniger Verspätungen, weniger Ausgaben – mehr Qualität. Und da sind wir schon ein wenig stolz drauf“, mit diesen Worten endete der erste Teil der Pressekonferenz. Ganz allein haben die Münchner Verkehrsexperten das Konzept aber nicht entwickelt. Lehnt es sich doch stark an entsprechende  Kasseler Pläne an. Ob die sich allerdings auf eine Stadt wie München übertragen lassen, scheint zumindest fraglich. Die Parallelen zum Kasseler Konzept allerdings sind unverkennbar: Auch in München werden Zeitkarten für Schüler, Auszubildende, Senioren und auch das Semesterticket  der Vergangenheit angehören. Dies sei nicht auch zuletzt ein Beitrag zur Verbesserung der Volksgesundheit. „Die Krankenkassen weisen doch oft genug darauf hin, dass Bewegungsmangel die Ursache der meisten Zivilisationskrankheiten ist“, zitierte der Pressesprecher den Kasseler Oberbürgermeister und beendete die Pressekonferenz.

 

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Bild VIP-Zone: Simon Pielow   Bestimmte Rechte vorbehalten

Kassel: Künftig alle Buslinien durch Königsstraße

Neues Verkehrskonzept: Bald fahren alle Busse und Bahnen durch diie Kasseler Königsstraße

Neues Verkehrskonzept: Bald fahren alle Busse und Bahnen durch diie Kasseler Königsstraße

Kassel (hw) – Kaum wurden die Umstrukturierungspläne der Kasseler Verkehrs-Gesellschaft (KVG) bekanntgegeben, sickern auch schon konkretere Informationen durch. Bekanntlich sollen ab Dezember einige Busverbindungen ausgedünnt werden. Dafür wird aber das Angebot an hoch frequentierten Strecken verbessert. Wir konnten nun schon mal vorab ein – sicher nicht unwesentliches – Detail dieser Pläne in Erfahrung bringen. Da die Königsstraße der am meisten nachgefragte Streckenabschnitt ist, werden künftig nicht nur alle Straßenbahnen sondern auch sämtliche Buslinien durch die Kasseler Innenstadt geführt werden. „Hier ist die Nachfrage am größten. Deshalb ist es eine Selbstverständlichkeit, dass wir dort als erstes ansetzen werden“, bestätigte uns ein Sprecher des Verkehrsunternehmens. Hierdurch solle nun gewährleistet werden, dass pro Minute mehrere Linien zu An- und Abfahrt an allen Haltestellen in der Kasseler „Fußgängerzone“ bereitstehen. Wie denn nun die Verbindungen in den Randgebieten der Stadt künftig aussehen sollen, wollte die KVG nicht beantworten. Dass dort nun aber auch tiefere Einschnitte folgen werden, verrät folgende Stellungnahme: „Allerdings ist es ja kein öffentlicher Nahverkehr, wenn am Stadtrand abends drei Leutchen durch die Gegend geschaukelt werden wollen. Das ist Individualverkehr. Und dafür haben wir in Kassel Taxis.“

 

 

 

Bild: User:Mahlum Ich, der Urheberrechtsinhaber dieses Werkes, veröffentliche es als gemeinfrei. Dies gilt weltweit.

Busse und Bahnen: Sitzplatzgebühren „ein voller Erfolg“

Sitzplatzgebühren werden gut angenommen, wohl auch in dieser Bahn.

Sitzplatzgebühren werden gut angenommen, wohl auch in dieser Bahn.

Kassel (hw) – Noch kein Monat ist vergangen, seitdem in Kassel in den Bussen und Bahnen zusätzliche Gebühren für die Nutzung von Sitzplätzen eingeführt worden sind. Und doch lässt sich wohl jetzt schon ablesen, dass „dieses Angebot von unseren Kunden sehr gut angenommen wird, wir können von einem vollen Erfolg sprechen“, so die Pressesprecherin des Kasseler Verkehrsunternehmens KVG. Kritiker befürchteten im Vorfeld, dass die Sitzplätze leer bleiben würden und sorgten sich gar um die Sicherheit, wenn ein Großteil der Kunden stehen bliebe. „Wir haben da schon sehr gute Zahlen, die Investitionen dürften sich in 3-4 Jahren auszahlen. Und auch die Resonanz unserer Kunden ist durchaus positiv, schließlich haben wir ja mit den zusätzlich buchbaren Sitzplatzheizungen auch eine neues, attraktives Angebot dazugenommen“, fuhr die Unternehmenssprecherin fort. Nachahmer haben die Kasseler ja bereits in der Hauptstadt gefunden. Die BVG startete allerdings erst am 1. Januar und wollte „vorerst noch keine Stellungnahme abgeben“, heißt es in einem kurzen Statement der Pressestelle. Der Kasselerin Klärchen Schütz (Name wurde geändert, die Red.) gefällt das neue Angebot: „Nu wirrds eim au schnellerr warrme, wenn mäh in de Baahn kimmedd, doh zahl ich au moh gerrn ’n barr Sent “.

Bild: 8ENGTW (Drehscheibe Online Foren) This file is licensed under the Creative Commons Attribution-Share Alike 3.0 Unported license.