Berlin führt Sperrstunde ein: Um 22.00 ist künftig Schluss mit lustig

 

Berlin (hw) – Einen weiteren Erfolg, auf dem Weg „endlich Ruhe“ in den Stadtstaat zu bekommen, kann sich der Berliner Senat auf die Fahnen schreiben. „Wir hoffen, mit diesem Schritt, den Zustrom an Touristen und Zuziehenden weiter einzudämmen“, teilte ein Sprecher des Senats am Abend mit. Nachdem den „Spätis“, Rollkoffern, Ferienwohnungsvermietern und den sogenanneten „Bierbikes“ mit großem Erfolg Einhalt geboten wurde, holt die Stadt Berlin nun offensichtlich zum entscheidenden Schlag aus: Sämtliche gastronomischen Betriebe müssen ab Oktober jeden Tag um 22.00 ihre Pforten schließen. Ausgenommen sind lediglich einige – künftig unter öffentlicher Obhut stehende – Hotelbars, Tanzlokale und Spielcasinos. „Wir haben mit ähnlichen Regelungen – gerade im Ostteil der Stadt – bis 1990 hervorragende Erfahrungen gemacht“, heißt es in einer Presseerklärung. Schon seit Langem brodelt es in der Hauptstadt wegen der Belästigung durch „ungebetene Touristen“ und „immer mehr Menschen, die ihren Lebensmittelpunkt hierher verlegen wollen“, erläuterte auch ein Sprecher des Regierenden Bürgermeisters die „Entscheidung für ein ruhiges Berlin“. Um das auch „transparent zu machen“, soll mit dem originellen Slogan „bis zehn – dann geh’n“ innerhalb des gesamten Stadtgebiets geworben werden.

 

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Berlin Hauptbahnhof/ Central Station        CC BY-SA 2.0 https://creativecommons.org/licenses/by/2.0/

 

 

Berlin: Senat beschließt „Flüster-Gehwege“ und Rollkoffer-Maut

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Rollkoffer sollen künftig auf Berlins Gehwegen nur noch „flüstern“.

Berlin (hw) – Alarmiert durch zahlreiche Bürgerproteste über die zunehmende Lärmbelästigung durch die Rollkoffer der ohnehin wenig beliebten Touristen hat der Berliner Senat nun ein „Programm zur Geräuschreduzierung auf Berliner Gehwegen“ beschlossen. Bis zum Jahr 2026 soll nun das gesamte Berliner Gehwegenetz mit einem eigens in Auftrag des Senats entwickelten schallschluckenden Belag versehen werden. Der sogenannte „Whisper-Foot-Walk“ soll zunächst in den am meisten von den „Partylaune-Touris“ frequentierten Bezirken wie z. B. Prenzlauer Berg und Kreuzberg verlegt werden. „Die Senate für Inneres und Sport, Stadtentwicklung und Finanzen haben hier ein zukunftsweisendes Konzept ausgearbeitet, welches nachträglich noch in die Fußverkehrsstrategie integriert werden wird“, teilte ein Sprecher des Senats am Abend mit. Die Kosten von insgesamt ca. 1,5 Mrd. Euro sollen zunächst durch eine „Rollkoffer-Abgabe“, die künftig von Touristen erhoben wird, gedeckt werden. „Vorstellbar und sicher angemessen ist aber auch, dass wir über höhere Anteile aus dem   Länderfinanzausgleich einen Teil der Kosten von den Verursachern erstattet bekommen“, teilte der Sprecher weiter mit.

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