Eklat bei Rigoletto-Aufführung: Tochter überlebt, Herzog wird ermordet

2765492512_de721e93b9_zKassel (nn) – Zu einem Eklat kam es bei der Aufführung von Verdis Oper Rigoletto im Kasseler Staatstheater: Entgegen der historischen Vorlage wurde nicht die Tochter Rigolettos, Gilda, ermordet, sondern der Herzog. „Der Schluss des Stückes spiegelt eine tradierte und völlig überholte Frauenrolle in einer von Männern beherrschten Gesellschaft wider und widerspricht dem Bild einer selbstbewussten und emanzipierten Frau. Deshalb haben wir da korrigierend eingegriffen“,  heißt es im Programmheft. „Eine betrogene Frau lässt sich heute nicht mehr für ihren treulosen Liebhaber umbringen, sondern tötet ihn selbst.“ Für das Publikum völlig überraschend wurde deshalb am Ende nicht Gilda anstelle ihres treulosen Herzogs umgebracht, sondern der Herzog selbst durch Gilda in einem „Akt der Selbstbefreiung“. Es entfiel außerdem die weltberühmte Arie La donna è mobile. „Die moderne Frau ist nicht launisch. Sie handelt konsequent.“

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Kassel: Opernbesuch kostet künftig 150,- €

1443133878_0c7c5ef68c_zKassel (nn) – Die hochverschuldete Stadt Kassel setzt ihren Konsolidierungskurs konsequent fort. Nach der Schließung von Bibliotheken, Schulen, Schwimmbädern und Bürgerbüros werden jetzt die Subventionen für das Staatstheater gestrichen. „Die Unterhaltung des Staatstheaters kostet uns eine Millionen Euro monatlich. Dies können wir uns nicht länger leisten. Dies gilt insbesondere vor dem Hintergrund, dass nur eine verschwindend geringe Minderheit das Theater besucht“, so Kämmerer Dr. Jürgen Barthel (SPD). Aufgrund des Wegfallens der Subventionierung wird der Besuch einer Vorstellung künftig 150,- € kosten. „Dieser Preis errechnet sich auf der Grundlage der bestehenden Besucherzahlen. Wenn das Staatstheater gefälligere Aufführungen anbietet, die zu mehr Zuspruch beim Publikum führen, kann dieser Preis auch gesenkt werden“, so Dr. Barthel.

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