Kassel: Kaskaden erhalten Rolltreppe

img_3013Kassel (nn) – Das Weltkulturerbe Bergpark Wilhelmshöhe bekommt eine neue Attraktion. Im Rahmen der Sanierung der Kaskaden werden diese Rolltreppen erhalten, so die Sprecher der Stadt und der Landesregierung in einer gemeinsamen Erklärung. Dadurch sei der Herkules gerade für ältere und gehbehinderte Menschen vom Park aus leichter zu erreichen. Dies sei auch weltkulturerbeverträglich, weil man dadurch auf die geplante Seilbahn verzichten könne. Die Kandidaten für das Amt des Oberbürgermeisters zeigten sich begeistert. „Dies finanzieren wir aus den Gewinnen von Kassel-Calden und des Hessentages. Und die Herkulesbahn ist auch vom Tisch“, so SPD-Kandidat und Kämmerer Christian Geselle. „Endlich kommen wir dank der CDU-geführten Landesregierung der Lösung der Verkehrsprobleme im Bergpark ein Stück näher“, kommentiert auch der CDU-Kandidat Dominique Kalb den Vorschlag zustimmend. „Für uns ist wichtig, dass die Rolltreppe mit grünem Strom betrieben wird“, so die Kandidatin der Grünen, Eva Koch. „Die soziale Ausgrenzung mobilitätseingeschränkter Menschen wird hier zumindest abgemildert“, ergänzt der Kandidat der Linken, Murat Cakir.

Das Vorhaben geht zurück auf einen Beschluss der Kasseler Jungsozialisten aus dem Jahr 1995. Tief beeindruckt von der Beschlusslage der Jusos übernahmen sowohl das Kasseler Stadtparlament als auch der Hessische Landtag diese Forderung. Seither wird fieberhaft an der Umsetzung der Beschlüsse Rahmen der Sanierung des Herkules und der Kaskaden gearbeitet.

Kassel: Wilhelmshöher Allee wird Fußgängerzone

Kassel_Wilhelmshoehe_Allee_Bhf_Schloss_Herkules_f_eKassel (nn) – Die Wilhelmshöher Allee soll zu einer Fußgängerzone umgebaut werden. Dies gab die Stadt Kassel in einer Presseerklärung bekannt. „Mit dieser Maßnahme erhöht sich die Aufenthaltsqualität erheblich. Außerdem kann der herrliche Blick zum Schloss und zum Herkules sehr viel besser genossen werden“, so die Verlautbarung. Verkehrliche Probleme seien ausgeschlossen, weil die Wilhelmshöher Allee nunmehr verstärkt durch die Straßenbahn genutzt werden wird. Finanziert wird die 20 Millionen Euro teure Maßnahme zu 80% aus Mitteln der Europäischen Union und des Bundes zur Förderung des Weltkulturerbes. Den Restbetrag steuert die Stadt Kassel bei. Hierbei greift sie auf den Überschuss aus der Abhaltung des Hessentages und den Gewinnen des Flughafens Kassel-Calden zurück.

Bild: Keichwa, diese Bild ist unter der Creative-Commons-Lizenz „Namensnennung – Weitergabe unter gleichen Bedingungen 1.0 generisch“ (US-amerikanisch) lizenziert.

Kassel: Auch „Goethestern“ wird wieder Kreuzung – Schnelltrasse zum Weltkulturerbe

Künftig verkehrsberuhigt: Der Vordere Westen in Kassel

Künftig verkehrsberuhigt: Der Vordere Westen in Kassel

Kassel (hw) – Und noch eine Baustelle. Und schon zum Ferienstart soll es losgehen. Nachdem nun Kassel als erste Stadt Europas im 21. Jahrhundert auf der Leipziger Straße einen Kreisverkehr zu einer Kreuzung umbauen will, hat man schon die nächsten Pläne in der Hinterhand. Auch der „Goethestern“, ein zentraler Platz im beliebten Vorderen Westen der Stadt, wird seinen Kreisverkehr verlieren. An dem idyllischen Platz, inzwischen auf seiner Mitte ausgestattet mit Parkbänken und Bepflanzung, laufen sechs Straßen zusammen. Doch der romantische Platz soll einer ampelgeregelten Kreuzung weichen. Und damit nicht genug: Die Goethestraße soll zu einem „Hauptzufluss“ für das Weltkulturerbe im Bergpark Wilhelmshöhe werden – allerdings auch nur in diese Richtung. „Wir mussten uns für eine Einbahnstraße in Richtung Wilhelmshöhe/Kirchditmold entscheiden, da wir eine Variante auf Autobahn-Niveau bevorzugen. Ohne Eingriffe in den historischen Baubestand hätten wir eine Lösung in beide Richtungen nicht realisieren können“, so ein Sprecher des Magistrats. Die Stadt erhofft sich von dieser „innovativen Lösung“ einen weiteren Zuwachs der Besucherzahlen und eine Abnahme des „Parksuchverkehrs“, der das Quartier stark belastet. Kleines Bonbon für Kassels Autofahrer: Auf allen anderen Straßen der künftigen Kreuzung werden die derzeit geltenden Einbahnstraßenregelungen wieder aufgehoben.

 

 

Bild zusammengefügt aus:

Dirk Schmidt (Celsius auf Wikivoyage)

und NN (own work)

CC-BY-SA 3.o

Herkules: Regierungspräsidium verfügt Abbruch

6775623719_d94852b422_b-2Kassel (nn) – Der Herkules im Kasseler Bergpark muss abgerissen werden. Den Eingang einer entsprechende Verfügung des Regierungspräsidiums bestätigte Oberbürgermeister Bertram Hilgen (SPD) auf Anfrage. „Wir können trotz monatelanger Suche keine Baugenehmigung für den Herkules vorweisen. Er ist somit formell rechtswidrig. Wir können auch keine nachträgliche Genehmigung erteilen, weil das Bauwerk im Außenbereich errichtet wurde und zudem in einem Landschaftsschutzgebiet steht.“ Ähnlich äußerte sich das Regierungspräsidium. „Wir haben die Stadt Kassel mehrfach aufgefordert, eine Baugenehmigung vorzulegen und die Frist immer wieder verlängert. Auf Grund der eindeutigen Gesetzeslage sind wir jetzt verpflichtet einzuschreiten. Wir haben hier keinen Ermessensspielraum. Der Herkules ist formell und materiell baurechtswidrig. Es handelt sich um einen Schwarzbau in exponierter Lage, der beseitigt werden muss“, so ein Sprecher der Behörde.

Foto: flickr/marcwitzel Bestimmte Rechte (CC Namensnennung Weitergabe unter gleichen Bedingungen) vorbehalten

Kassel: Kammmolche in Kaskaden gefunden – Sorge um Weltkulturerbe

Kassel/Wiesbaden (nn) – In den zum Weltkulturerbe gehörenden Kaskaden im Bergpark Wilhelmshöhe sind Kammmolche gefunden worden. Dies teilte der BUND in einer Pressemitteilung mit. „Bei einer routinemäßigen Kontrolle sind wir fündig geworden. Wir freuen uns sehr, einige wenige Exemplare der vom Aussterben bedrohten Nördlichen Kammmolche dort gezielt schützen zu können. Natürlich ist die Durchführung der Wasserspiele jetzt nicht mehr möglich. Auch ein weiträumiges Betretungsverbot des Bergparkes ist zum Schutz der Tiere erforderlich.“ Ähnlich äußerte sich die Hessische Umweltministerin Priska Hinz (Grüne): „Der Schutz dieser seltenen Tiere geht jetzt vor.“ Dem widersprach ihr Kabinettskollege, Wissenschaftsminister Boris Rhein (CDU): „Das Weltkulturerbe hat Vorrang. Ohne die Wasserspiele und die Möglichkeit, diese zu besuchen, verliert der Bergpark seinen Status als Weltkulturerbe. Dies dürfen wir nicht zulassen.“ Ähnlich äußerte sich der Kasseler Oberbürgermeister Christian Geselle (SPD): „Die Kammmolche haben die Wasserspiele bisher nicht gestört. Dies wird auch in Zukunft so sein, da habe ich keinen Zweifel.“ Auch innerhalb der rotgrünen Koalition in Kassel gab es zunächst heftigen Streit zu diesem Thema. Schließlich verständigte man sich auf eine Expertenanhörung.

 

Kassel: Keine Seilbahn im Bergpark – wegen Olympia!

Wintersportparadies Kassel. Hier ein Bild von den alpinen Bezirksmeisterschaften 2013.

Wintersportparadies Kassel. Hier ein Bild von den alpinen Bezirksmeisterschaften 2013.

Kassel (hw) – Die Planungen für eine Seilbahn im Bergpark Wilhelmshöhe sind nun doch schon recht zügig ad acta gelegt worden. „Schuld“ daran sind die ohnehin zahlreichen Bergbahnen, die im Zuge der Olympia-Bewerbung Kassels im Stadtgebiet geplant sind. „Wir werden bis 2016 unabhängig vom Erfolg unserer Bewerbung 5 Gondel- und Sesselbahnen errichten, davon werden mindestens zwei auch eine Station am Herkules erhalten, somit ist eine weitere Bahn im Bergpark überflüssig“, bestätigte Stadtbaurat Nolda am gestrigen Abend. Gleichwohl habe man die Pläne eines Kasseler Unternehmers, der die Seilbahn im Bergpark alleine finanzieren wollte, zunächst einmal sorgfältig geprüft und eine mögliche Integration in die bisherigen Planungen in Betracht gezogen. „Hier konnten wir aber keinen zufriedenstellenden Ansatz finden – leider“, so der Dezernent weiter. Insgesamt freue man sich aber darauf, die Wintersportregion Kassel weiter aufzuwerten und zu einer echten Alternative zu den Alpenregionen weiterzuentwickeln. Die Olympischen Winterspiele sieht die Stadtführung dabei nur als mögliches „Sahnehäubchen“. Oberbürgermeister Hilgen wies noch einmal deutlich auf die Förderung durch Bund und Land in fünfstelliger Höhe hin, „die ohne die Olympia-Bewerbung verlorengegangen wäre“.

 

Bild: Michael Fleischhacker This file is licensed under the Creative Commons Attribution-Share Alike 3.0 Unported license.

Hilgen: Seilbahn zum Herkules kommt

5537846340_0d0cbf01d5_zKassel (nn) – Nach dem Willen von Oberbürgermeister Bertram Hilgen (SPD) wird eine Seilbahn zum Herkules gebaut. „Die Seilbahn ist die beste und zudem umweltfreundlichste Lösung der derzeit bestehenden Verkehrsprobleme im Bergpark Wilhelmshöhe. Außerdem ist sie ohne Kosten für die Stadt zu verwirklichen. Die Herkulesbahn ist damit endgültig vom Tisch. Sie ist ohnehin nicht finanzierbar“, so Hilgen gegenüber unserer Zeitung. Sollte es Probleme mit dem Weltkulturerbestatus des Bergparkes geben, dann werde die Seilbahn unterirdisch zum Herkules geführt. „Zusätzliche Kosten entstehen dadurch nicht, weil in diesem Fall EU-Mittel zur Förderung des Bergbaus genutzt werden können“, so der Oberbürgermeister. Voraussetzung für die Förderung sei zwar die Wiedereröffnung der Zeche Herkules. „Dies ist für uns jedoch kein Problem. Auch diese Förderbedingung werden wir erfüllen“, so Hilgen.

Foto: flickr/onnola